Dein Tisch ist langweilig!
Wie Spielmatten Spielen ein neues Zuhause geben können – vorgemacht bei dem Würfelspiel ‚Das ältere Zeichen‘
Was liegt gerade auf deinem Tisch? Auf dem Tisch an dem du immer spielst? Eine Decke mit Blumenmuster? Nichts, außer die Flaschen- und Glasringe der letzten 15 Jahre? Ich habe mittlerweile an vielen Tischen gesessen und dabei von untragbar bis „Oh Gott, meine Augen! MEINE AUGEN!!!!“ alles gesehen. Wenn ein Verlag einen hochkarätigen Illustrator und begabte Grafik-Designer (meistens zumindest) auf ein Spiel losgelassen hat, dann ist es eine Schande das Spielerlebnis auf dem heimischen oder sonstigen Tisch durch Farbakzente der 90er oder Essens-Reste von vor drei Wochen schmälern zu lassen. Zum Glück gibt es eine Lösung: Spielmatten – thematische Unterlagen für dein Spiel. Außer der ästhetischen Note bringen sie den großen Vorteil das man Karten besser hochnehmen (der Wahnsinn!) und bei Würfelspielen das Poltern und Klackern um einiges reduzieren (der Knaller!) kann.
Einige Verlage (z.B. Fantasy Flight Games) bringen für einige ihrer Spiele eigene Spielmatten auf den Markt, die man zwischen 15 und 50 Euro – je nach Spiel und Größe – in gut sortierten Spieleläden oder bei Versandanbietern findet. Leider aber nicht für alle Spiele. Und tragischerweise nicht immer so wie man sich das vorstellt. Daher gibt es für die pfiffigen Brettspieler eine erste Anlaufstation: Board Game Geek. Hier finden sich für unzählige Spiele von Fans zusammengeschusterte Spielmatten – als simple Grafik zum einfachen Download. Ausdrucken, fertig. Wenn das nicht reichen sollte, oder man sich für seine Solo-Spiele ein anderes Setup wünscht, dann muss Photoshop (oder eine andere Bild-Bearbeitungs-Software) hinhalten. Einfach das Spielmaterial auf dem – noch unschönen – Tisch ausbreiten und bewaffnet mit Lineal und Notiz-Block ausmessen und verschieben was das Zeug hält. Dann eine kleine Skizze erstellen und ins Grafik-Programm übertragen (klingt gerade sehr einfach, kann aber auch echte Nerven kosten!). Über den heimischen Drucker lassen sich viele Matten ausdrucken um sie dann mit Kleber auf dickere Pappe oder ähnliches zu übertragen. Eine etwas elegantere Variante ist der Druck auf (Vinyl-)Plane. Das geht bei vielen Online-Druckereien recht unkompliziert und kostet (auch dank regelmäßiger Rabatt-Aktionen) nicht die Welt. Der ansässige Copy-Shop freut sich auch immer über Laufkundschaft und ist hier gerne bereit bei der ein oder anderen Sache beratend zur Seite zu stehen.
Egal ob nun selbst gestaltet oder fertig gekauft: Spielmatten bringen bei vielen Games eine zusätzliche Portion Würze ins Spiel. Haben sie immer einen Sinn? Nein. Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis immer? Nein. Braucht man sie für jedes Spiel? Nein. Spielmatten ergänzen ein Spiel und fokussieren die Spieler oft einmal mehr auf das Geschehen auf dem Tisch, sodass die Immersion verstärkt, das Abtauchen in fantastische Welten vereinfacht oder Überlegungen zu strategische Entscheidungen verbessert wird. Unsere Tische sehen von Natur schon gut aus, daher sind Spielmatten nicht immer notwendig, dennoch haben wir einige selbstgebastelte Matten – zum Beispiel für das Würfelspiel ‚Das ältere Zeichen‘, deren Bilder diesen Text begleiten, sowie einige offiziell verlegte (zum Beispiel für das Kartenspiel Splendor oder für Firefly – The Game). Sie machen Spaß und versüßen, wie Sahne auf einer Torte, das eigentliche (Spiel-)Erlebnis. Wenn es ein Spiel gibt, das häufig auf den Tisch kommt, das vielleicht manchmal als ‚mein absolutes Lieblingsspiel‘ deklariert wird, dann sollte man mit dem Gedanken spielen, sich eine Matte zu besorgen. Es lohnt sich.