Happy Pigs
Quadratisch, praktisch, schweinegut!
Quadratisch, praktisch, schweinegut!
Wenn man gerade eine ketogene Ernährungsumstellung durchmacht, ist es legitim, sich auch bei Brettspielen mit fleischlichen Genüssen auseinanderzusetzen. Was liegt da näher als das Bewirtschaften einer Schweinezucht. Weil man in den ersten Tagen des Zuckerverzichts ohnehin nur Schokolade im Kopf hat, sind bei Happy Pigs alle Schweine auch noch quadratisch. Wer jetzt an einen großen Schokoladenhersteller und dessen leckere Kompositionen denkt, dem sei es gegönnt. Ich knabbere indes weiter an meiner Selleriestange. Hmmmm köstlich!
Happy Pigs ist ein Workerplacement für 2 bis 5 Schweinepriester und unterscheidet sich schon einmal grundlegend von vielen bekannten Spielen mit ähnlicher landwirtschaftlicher Thematik. In Happy Pigs ist alles quietschbunt und süß. Von der Vogelscheuche, die als Startspielmarker fungiert, bis hin zum winzigen Mastferkel ist alles im witzigen Stil von Illustrator Biboun gehalten. Das Auge spielt hier definitiv mit. Über ein ganzes Jahr lang, durch die vier Jahreszeiten hindurch, farmen und züchten die Spieler was das Zeug hält. Wir decken uns im Markt mit Futter, neuen Schweinchen, Fruchtbarkeits-Amuletten (!) und neuen Stallungen ein, sorgen dafür dass unsere Zuchtferkel groß und fett werden, kümmern uns um die Paarung der passenden Säue und verkaufen zur richtigen Zeit auf dem Markt. Denn wer am Ende den dicksten Geldbeutel hat gewinnt Happy Pigs und hat damit nicht nur die Schweine, sondern auch sich selbst happy gemacht.
Die Aktionen der Züchter sind überschaubar. Lediglich vier Aktionsplättchen stehen uns pro Runde zur Verfügung. In jeder Runde dürfen wir genau eine dieser Aktionen wählen und ausführen. Gespielt wird insgesamt 12 Monate lang. In Echzeit. Kleiner Scherz! Jeder Monat wird durch eine Karte symbolisiert, die den Ton für die Saison vorgibt. So kann es im Herbst zu besseren Verkaufskonditionen auf dem Markt kommen, oder im Frühjahr wird ordentlich “geferkelt” und viele kleine Schweinchen erblicken das Licht der Welt. Die Gegebenheiten der Jahreszeiten im Auge zu behalten ist deshalb wichtig. Kleine rosa Weggefährten, die zum Jahreszeitenwechsel nicht mit wichtigen Impfdosen versorgt wurden, tippeln über die Regenbogenbrücke. Eine Schmach, die jedem Züchter erspart bleiben sollte.
Des weiteren gibt uns diese Jahreszeit auch vor, wie oft eine der vier Aktionen ausgeführt werden kann. Hierbei gibt es einen Kniff. Im Vorteil ist nun der Züchter, der antizyklisch zu allen anderen seine Aktionen wählt. Selektiert man die selbe Aktion wie ein anderer Spieler so steht nur noch die Hälfte an Zügen zur Verfügung. Es kann also passieren, dass man sich rundenweise ausbremst ohne darüber wirklich eine Kontrolle zu haben. Eine gegensätzliche Mast und Zuchtstrategie ist also ratsam. Funktioniert besonders gut, wenn man im Fach “Gedankenlesen” aufgepasst hat. Diese Finesse muss man mögen. Eingefleischten Strategen wird dieses Spiel zu unkalkulierbar sein. Für uns ist Happy Pigs ein lustiges Workerplacement mit süß illustriertem Thema, das sich nicht ganz so ernst nimmt. meeplove findet das tierisch gut!