Fungi
Selbst für Veganer geeignet. Diese Pilze machen wirklich high!
Selbst für Veganer geeignet. Diese Pilze machen wirklich high!
Früher habe ich Pilze gehasst! Diese ekelhaften braunen Glimmer-Batzen, die sich im Mund anfühlen wie ein kleiner aufgedunsener Quallenkörper und ebenso seltsam schmecken. Heute liebe ich diese kleinen Köstlichkeiten. Es geht nichts über eine leckere Tagliatelle mit Pilzrahmsoße oder Champignons in Butter angebraten. Das Spiel Fungi beschäftigt sich nicht nur mit dem delikaten Thema Pilze, nein es eignet sich auch super als Flirt-Indikator. Wenn ihr mal von netten jungen Männern angesprochen werden wollt, packt in einer rappelvollen Bar das Spiel Fungi aus und nach ein paar Minuten werden die ersten Pilz-Verrückten Kerle auf euch zusteuern und ungläubig kundtun: „Ich habe eben draußen gegoogelt – in dem Spiel geht es ja wirklich um Pilze!“ True Story! Für die Kerle unter euch – es funktioniert sicher auch umgekehrt.
Fungi ist ein schnelles, kompetitives 2-Personen Sammelkartenspiel bei dem wir uns zum Pilze sammeln in den Wald begeben. Der Pilzsammler, der dabei die meisten schmackhaften Pilze sammeln und braten kann, entscheidet dabei eine Partie Fungi für sich. Das perfekte Spiel für einen Vielfraß wie mich. Doch auch chronische Diät-Apostel kommen auf ihre Kosten. Großes Fliegenpilz-Ehrenwort. Das Spiel besteht im Kern aus unterschiedlichen Pilzkarten, Pfannen zum Braten sowie Cidre und Butter zum Aufpolieren der Kochkünste. Denn so wie meeplove Spiele liebt, liebt Cidre schmackhafte Morcheln und Butter vereinigt sich mit Pfifferlingen zu einem kulinarischen Wiegenlied.
Mit drei zufälligen Handkarten, Körbchen und Wanderstiefeln ausgestattet stapfen wir in den Wald. Dieser besteht aus einer Auslage von acht Karten. Diese acht Karten können reguläre Pilze, weitere Körbchen (die erhöhen unser Handkartenlimit), Pfannen, Mondkarten oder der Fliegenpilz sein. Unser Ziel ist es möglichst viele gleichartige Pilze – verfeinert mit Butter oder Cidre (rote Nasen garantiert) – zu braten. Ab drei gleichen Sorten dürfen wir die Ausbeute in die Pfanne hauen. Das heißt, wir versuchen möglichst viele gleichartige Karten aus dem Wald zu fischen.
In einem Zug stehen uns immer fünf Aktionen zur Verfügung, von der wir uns jeweils eine (!) aussuchen dürfen:
Nur Pilze, die direkt vor unseren Füßen liegen dürfen aufgenommen werden, mit eingetauschten Stöcken können wir etwas tiefer im Geäst nach Pilzen stochern. Unser Handkartenlimit von acht können wir durch Körbchen-Karten erhöhen, Pfannen ermöglichen uns das Braten und Fliegenpilze möchte man partout nicht auf seiner Waldwanderung finden. Eine Mini-Glücksspiel-Komponente kommt durch die Mondkarten ins Spielgeschehen, welche uns erst nach Aufnahme offenbaren, welcher schmackhafte Pilz sich hinter der Karte verbirgt. Der Clou dabei: die Pilze auf den Mondkarten zählen doppelt. Eine helle Freude für Nachteulen. Wird eine Karte aus der Auslage entfernt, wird sofort eine neue nachgelegt. Eine Karte pro Spielerzug rutscht somit auf den Verwesungskartenstapel. Habe ich schon erwähnt, dass ich dieses Wort liebe?
Wir sammeln also munter die kleinen Glimmerlinge im Wald, braten, verfeinern, buttern, stöckeln, cidren und spielen das gesamte Kartendeck einmal herunter. Wenn wir in dieser Zeit die meisten Punkte (v)erbraten haben, dürfen wir uns zu Recht Sieger von Fungi nennen. Fungi ist ein wundervoll illustriertes 2-Personen Kartenspiel, dass thematisch dichter nicht sein könnte. Gespielt wurde es schon in einer verrauchten Kölner Kneipe, am Flughafen in Riga und an diversen anderen Orten. Was ich durch Fungi gelernt habe? In unserem Garten wachsen seit Kurzem Speisemorcheln. Leia findet das ebenso lecker wie ich!